. REPORTAGE & DOKUMENTATION (eine Produktion des öffentlich-rechtlichen Senders NORDDEUTSCHER RUNDFUNK) über die westdeutsche Bethel-eigene Fürsorgehölle "FREISTATT" in der auch Martin MITCHELL eingesperrt war und gezwangsarbeitet wurde in den frühen 1960er Jahren, bevor es ihm gelang im Alter von 17 Jahren und 9 Monaten nach Australien zu entkommen/auszuwandern.
Anscheinend wurde diese Dokumentation über "FREISTATT" und über den gleichnamigen Film "FREISTATT" schon mehrmals im Jahre 2017 im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt: "Endstation Freistatt – Das Erziehungslager im Moor" (Mi. 12.04.2017) @http://www.daserste.de/information/repo ... t-106.html(Länge: 43 Min. und 44 Sek.) (anscheinend auch verschiedentlich aufYouTubeverfügbar)
. Endstation Freistatt – Das Erziehungslager im Moor
[ Echtes schwarz-weiß Original-Foto des manuellen Torfstechens im Freistätter Wietingsmoor, betitelt: „Heimkinder als billige Arbeitskräfte beim Torfstechen im Moor“ ]
Es ist eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte, die oft unvorstellbaren Lebensbedingungen, unter denen Tausende von Kindern und Jugendlichen in den 1950er- und 1960er-Jahren in kirchlichen Heimen und staatlichen Fürsorgeanstalten aufwuchsen.
Bis heute wird dieses Thema in der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Dabei leiden die meisten der ehemaligen Heimkinder noch heute unter den Folgen der teilweise brutalen Züchtigung.
Wer nicht folgte, wurde verprügelt
Eines dieser Häuser war die Anstalt Freistatt im Kreis Diepholz. Abgelegen von der nächsten Ortschaft wurden die Jugendlichen hier als billige Arbeitskräfte in der Schlosserei oder beim Torfstechen im Moor eingesetzt. Wer nicht spurte, wurde von den Diakonen verprügelt und trug fortan selbst beim Kirchgang Kettenhosen, die nur Trippelschritte ermöglichten.
Bis Anfang der 1970er-Jahre herrschten in der Zweigstelle der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel [halbwegs zwischen Diepholz und Sulingen, in Niedersachsen, in der Bundesrepuublik Deutschland] diese Zustände. Und noch heute leiden die damals dort "verwahrten" jungen Menschen an den Folgen.
[ Farbfoto eines der jetzt älteren ex-Freistätter Ehemaligen Heimkinder, betitelt: „Wolfgang Rosenkötter, ehemaliger "Zögling" in Freistatt.“ ]
Der Dokumentarfilm erzählt auf berührende Weise die Geschichte von drei ehemaligen "Zöglingen" und zeigt, wie die Zeit in Freistatt ihr Leben bis heute geprägt hat. Wolfgang Rosenkötter ist einer von ihnen. Er verbrachte Ende der 1950er-Jahre 13 Monate in Freistatt. Eine Zeit, von der er heute sagt, dass sie für ihn "die Hölle auf Erden war".
Trauer, Wut und Scham
Mehrmals floh er aus Freistatt zu seinem Vater. Doch der glaubte ihm nicht, wenn er von den schlimmen Erlebnissen berichtete und brachte ihn immer wieder zurück in das christliche Heim. Die Autoritätshörigkeit der Elterngeneration und die aufkeimende Rebellion der Jugendlichen, in Heimen wie Freistatt traten diese Konflikte besonders deutlich zutage.
Parallel zu den persönlichen Lebensgeschichten der ehemaligen Zöglinge skizziert der Film anhand von Archivaufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen (darunter unter anderem die ehemalige RAF-Terroristin Astrid Proll) die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit: Wirtschaftswunder und Verdrängung der Nazizeit treffen auf Rock'n'Roll und Jugendliche, die sich als "Halbstarke" gegen die starren Strukturen auflehnen.
Untrennbar mit der 68er-Generation verbunden
Mit der Studentenbewegung kam erstmals auch Kritik an den Verhältnissen in den Kinder- und Jugendheimen auf. Ein besonderer Schwerpunkt des Films liegt dabei auf dem Engagement der späteren RAF-Terroristen Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Astrid Proll für die Fürsorgezöglinge. Dabei wird aufgezeigt, dass die Geschichte der Heimkinder auch ein Stück Nachkriegsgeschichte und untrennbar mit der 68er-Generation verbunden ist.
Erst Anfang der 1970er-Jahre veränderten sich im Zuge der allgemeinen Liberalisierung der Gesellschaft auch in Freistatt die Verhältnisse, zu spät für Menschen wie Wolfgang Rosenkötter. Trauer, Wut und Scham darüber, ein Heimkind gewesen zu sein, trägt er noch immer in sich. Doch seit einigen Jahren kann er über die Erlebnisse offen sprechen. Heute ist er als Ombudsmann nicht nur Ansprechpartner für Jugendliche, die in Heimen leben. Auf seiner Lebensgeschichte beruht auch der Spielfilm "Freistatt", der im Sommer 2015 in die Kinos kam.
Ein Film von Sascha Schmidt .
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„Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit; Freiheit bedarf ständiger Wachsamkeit.“ MM
. Gestern, Sonntag, 7. Januar 2018 – bei 38 Grad Hitze in Adelaide, Süd Australien (vorgestern waren es sogar 41 Grad!) – habe ich nach 6 Stunden intensiver konzentrierter Arbeit folgenden für alle hilfreichen Beitrag in zwei diesbezüglichen Threads imIMHEIM.DE-Forumgetätigt, und zwar genau hier:
. Extensive und detaillierte – ergänzende – Information zu diesem seit 1899 bestehenden Bethel-eigenen 'Heim' „Diakonie Freistatt“ / „Freistatt“ / „Anstalt Freistatt“ / „Evangelisch-lutherische Fürsorgehölle Anstalt Freistatt“ / „Freistatt im Wietingsmoor“ / zu dieser „niedersächsischen Fürsorgehölle im Moor“ ist auch imHEIMKINDER-FORUM.DEzu finden:
1.Extensive) im am Sonntag, 25. Mai 2008, um 00:05 Uhr, von Boardnutzerin »suza70« eröffneten Thread »Freistatt Diakonie Freistatt Bethel« @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... tt-Bethel/(Seither sind dort viele Seiten mit diesbezüglicher wichtiger Information gefüllt und zusammengetragen worden! – (Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 224 diesbezügliche Beiträge verfasst!) (Und eine Kopie dieses Beitrags wird der 225. Beitrag sein in diesem dortigenFREISTATT-Thread!);
2.) im am – am Mittwoch, 11. März 2013, um 14:12 Uhr, von Boardnutzer »martini« eröffneten Thread »Weiterer Spielfilm bezüglich "HEIMKINDER-ZWANGSARBEIT" in der BRD, d.h. in „Westdeutschland“, dem „unmenschlichen System“ der nachkriegsdeutschen »Fürsorgeerziehung«.« (bezüglichKINOFILM»VON JETZT AN KEIN ZURÜCK«,von Christian Frosch) @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... „Westdeut/(Falls notwendig, um die Seite aufrufen zu können, dieseURLin ein neues Browserfenster eingeben.) (Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 27 diesbezügliche Beiträge verfasst!);
3.) im am Sonntag, 15. Februar 2015, um 01:42 Uhr, von Boardnutzer »martini« eröffneten Thread »KINOFILM über die damalige Heimerziehung in der BRD (beginnt 12. März 2015)« (bezüglich demKINOFILM»VON JETZT AN KEIN ZURÜCK«,von Christian Frosch) @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... März-2015/(Falls notwendig, um die Seite aufrufen zu können, dieseURLin ein neues Browserfenster eingeben.) (Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 24 diesbezügliche Beiträge verfasst!);
4.) im am Donnerstag, 28. Mai 2015, um 00:43 Uhr, von Boardnutzer »martini« eröffneten Thread »KINOFILM ausschließlich über ev. Erziehungsanstalt FREISTATT« (bezüglich demKINOFILM»FREISTATT«,von Marc Brummund) @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... FREISTATT/(Falls notwendig, um die Seite aufrufen zu können, dieseURLin ein neues Browserfenster eingeben.) (Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 106 diesbezügliche Beiträge verfasst!);
5.) im am Mittwoch, 23. März 2016, um 08:52 Uhr, von Boardnutzer »martini« eröffneten Thread »Dünne (Stadtteil von Bünde), Kinderheim WIESENHOF und HEIMSTÄTTE in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren« ) (ein Thread, wie sich herausstellt, bezüglich einem vormaligen langjährigen Heimleiter der „Anstalt Freistatt“: »Leiter der „Erziehungsanstalt Freistatt“, notiert als „Theologischer Geschäftsführer der Diakonie Freistatt 1990 bis 1999“« @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... 50er-1960/(Falls notwendig, um die Seite aufrufen zu können, dieseURLin ein neues Browserfenster eingeben.) (Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 27 diesbezügliche Beiträge verfasst!);
6.) im am Montag, 25. Mai 2015, um 01:55 Uhr, von Boardnutzer »Kahuna« eröffneten Thread »Sulingen Freistatt im Moor« @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... t-im-Moor/(Bis zum heutigen Tag wurden noch keine weiteren diesbezüglichen Beiträge in diesem Thread verfasst.);
7.) im am Montag, 16. Januar 2017, um 22:36 Uhr, von Boardnutzer »Ulli« eröffneten Thread »Freistatt« @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... Freistatt/(Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 40 Beiträge verfasst!); und
8.) im am Montag, 15. Mai 2017, um 13:24 Uhr, von Boardnutzer »mbugu« eröffneten Thread »Verlorener Verstand« @http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... -Verstand/(Bis zum heutigen Tag wurden dort insgesamt 22 diesbezügliche Beiträge verfasst!). .
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„Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit; Freiheit bedarf ständiger Wachsamkeit.“ MM
Ich habe gerade noch zwei weitere schwarz-weiß Original-Fotos – zweihistorischeFotos – der TorfgewinnungundTorftransportation in Freistatt im Internet gefunden. Man kann diese Original-Fotos, dort, wo ich ich sie gefunden habe, mit einem einzigen Klick, auch ganz, ganz groß vergrößern! Und dies sind zwei weitere Fotos, die man natürlich ebenso „Heimkinder als billige Arbeitskräfte bei der Torfgewinnung im Moor“ betiteln kann.
. Kürzlich hat mich ein weiterer ex-Freistätter, Thomas R., aus dem Ruhrpot in Deutschland kontaktiert und mich über folgende interessante damalige Sachlage bezüglich "FREISTATT" – d.h., über die damalige "ZWEIGANSTALT" der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel: "FREISTATT IM WIETINGSMOOR" – informiert, die ich unbedingt mit allen hier Mitlesenden teilen möchte, und teilen darf:
. Ich war in den 1960er Jahren (Sept. 64 bis Juni 66) selbst in Freistatt / Heimstatt.
Es gab dort neben der gewerblichen Landwirtschaft auf dem Feld auch einen Schweitzer Betrieb[ = "FREISTÄTTER KUHSTALL"] mit bis zu 45 Kühen.
Zuerst mußte ich auf dem Feld Kartoffeln und Rüben ernten. Dabei durften wir uns den ganzen Tag nur bücken, aber nie hinknien. Der Langsamste – und einer war zwangsläufig immer der Langsamste – erhielt abends eine Strafe.Zeit meines Lebens habe ich von dieser Arbeit Rückenprobleme zurückbehalten.
Zwischendurch mußte ich auch zur Strafe Torf stechen, zum Glück nur für kurze Zeit.
Danach, anscheinend hatte ich mich angepasst verhalten, arbeitete ich im Kuhstall.
Dieser Betrieb wurde von einer älteren Person geführt (ich vermute er war angestellt) und für die körperliche Arbeit (melken per Hand, ausmisten per Hand einschließlich der schweren Schubkarren schieben, usw.) wurden immer zwei Fürsorgezöglinge abgestellt.
Ich war während ca. eines vollen Jahres einer dieser zwei Zöglinge undich war zu dem Zeitpunkt etwas über 15 Jahre alt, also körperlich noch nicht ausgewachsen.
Die Kühe mußten alle mit der Hand gemolken werden, eine Melkmaschine gab es nicht.
Und ich erinnere mich dass ich während der ersten 3-4 Wochen keinen Knopf mehr zumachen konnte, deshalb konnte ich während der Zeit lediglich T-Shirts tragen.
Aber es gab für mich und dem zweiten Zögling drei große Vorteile:
1. Wir durften offiziell Rauchen, sowohl beim arbeiten als auch in der Gruppe!
2. Dafür erhielten wir jeder von uns beidenpro Woche 1 Päckchen Tabakumsonst [ d.h. wurde uns also nicht auf unseren aus Pfennigen bestehenden „Monatslohn“ (gutgeschriebenes „Taschengeld“) verrechnet ].
3. Wir hatten etwas mehr Freiheit als alle anderen. Zu dem Zeitpunkt war das Rauchen gesetzlich zwar erst ab 16 Jahren erlaubt, aber das Jugendamt wußte es und billigte es! Dank dessen kam ich nie mehr vom Rauchen los.
Wir mußten nachts um 3 Uhr aufstehen und bis morgens 8 Uhr die Kühe melken; vormittags hatten wir frei und nachmittags ab 13 Uhr bis ca. 18 Uhr ging es wieder zur Arbeit.
Anscheinend ist dieser Schweitzer Betrieb[ = "FREISTÄTTER KUHSTALL"] in den von mir bisher gesichteten Bethel-Broschüren nicht besonders erwähnt.
Ich habe jedenfalls nichts dazu finden können. .
Daraufhin gestaltete ich dann auch selbst noch einmal eine Suche, konnte aber im Internet nur folgende zwei diesbezügliche alte FREISTATT-Ansichtskarten finden: